10 Nov

Von verschiedenen religiösen Gruppen werden immer wieder Argumente gegen die Dreieinigkeit vorgebracht. Hier soll auf einige dieser Argumente eine Antwort geben werden:


Die Dreieinigkeit sei von heidnischen Gottheiten abgeschaut:

Immer wieder wird behauptet es gäbe auch bei Heidnischen Göttern eine Dreieinigkeit und die Christen hätten diese Vorstellung übernommen. So werden zum Beispiel  Jupiter, Juno und Minerva oder  Osiris, Isis, und Horus genannt.

Der wichtige Unterschied dabei ist, dass bei diesen Göttern von 3 verschiedenen Göttern die Rede ist, die eine Einheit bilden - es sind Triaden.

In der Dreieinigkeit ist nur von einem einzigen Gott die Rede, der aber eine Einheit aus 3 wesensgleichen Personen ist. Triaden sind eine Einheit aus drei Göttern, die Dreieinigkeit ist ein Gott oder eine göttliche Einheit aus 3 Personen. Wer römische oder ägyptische Triaden mit dem dreieinen Gott vergleicht, begeht einen Kategoriefehler und hat offensichtlich keine Ahnung vom Konzept der Dreieinigkeit.


Gott aber ist einer..:

Galater 3,20 Ein Mittler aber ist nicht [Mittler] von einem; Gott aber ist einer.

Zeugen Jehovas z.B beziehen "einer" auf eine einzige Person und lesen somit hier, dass Gott nur eine einzige Person sei.

Es kann jedoch auch ebenso gut bedeuten, dass es nur ein Gott ist, unabhängig davon, ob dieser eine Gott eine Einheit oder nur eine Person ist. Dazu sollte man auch beachten, dass das gr. Wort eis auch in Markus 12,29 verwendet wird, wo 5.Mose 6,4 zitiert wird und das hebr. echad mit eis übersetzt wird. Es wird also auch verwendet, um ein hebr. Wort zu übersetzen, welches eine Einheit bezeichnet.

Somit kann zumindest nicht ausgeschlossen werden, dass hier von einem dreieinen Gott geschrieben wird.


...dass sie dich, den allein wahren Gott...

Johannes 17,3 Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.

Besonders Zeugen Jehovas führen diesen Vers gerne gegen die Gottheit Jesu an. Sie sind der Ansicht, Jesus würde den Vater hier als den einzigen wahren Gott bezeichnen. Doch das ist nicht zutreffend:

Die Formulierung "allein wahren" steht offensichtlich im Gegensatz zu falschen Götzen, nicht zu Jesus selbst, denn Ihn sollten sie nach Vers 3b ebenfalls erkennen. Weiter nennt sich Jesus zusammen mit Gott dem Vater als Quelle des ewigen Lebens, womit Er sich Gott wieder gleich macht.

Grammatikalisch bezieht sich "allein" auf "wahren", nicht auf "Gott". Würde es sich auf "Gott" beziehen, müsste das gr. Wort für "allein" direkt vor "Gott" stehen. Das ist aber nicht der Fall, viel mehr steht es vor "wahren". Somit schließt sich Jesus nicht im Sinn einer Dreieinigkeit von der Gottheit aus. Das stellt Johannes später in seinem ersten Brief nochmal unmissverständlich klar:

1.Johannes 5,20 Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen. Und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben. 

Jesus Christus ist sowohl der Sohn Gottes des Vaters, als auch der wahrhaftige Gott, als Teil der göttlichen Wesenseinheit.


Die Dreieinigkeit sei eine Erfindung des 4. Jahrhunderts:

Es hält sich teilweise immer noch das Gerücht, die Dreieinigkeit sei im 4. Jahrhundert nach Christus bei einem Kirchenkonzil erfunden worden. Das kann zum einen durch die Bibel selbst widerlegt werden, aber auch durch Zitate früher Kirchenväter.

So schreibt  Irenäus von Lyon im 2. Jahrhundert in seinem Werk "Erweis der apostolischen Verkündigung":

"Und es ist kein anderer Herrenname unter dem Himmel gegeben, durch den die Menschen Rettung finden, als der Name Gottes, der da ist Jesus Christus, der Sohn Gottes,..." 

Zur Verdeutlichung: Der letzte Apostel Johannes starb 101 n. Chr.  Irenäus von Lyon lebte etwa von 130 n. Chr. bis 202 n. Chr. Damit lebte Irenäus nur 29 Jahre nach Johannes.


Plinius der Jüngere  (61/62 – 113/115 n. Chr.) berichtet ebenfalls:

„Sie versicherten, ihre ganze Schuld oder ihr Irrtum habe darin bestanden, dass sie sich regel-
mäßig an einem bestimmten Tag vor Dämmerung versammelten, um Christus als Gott ein Lied
darzubringen
und sich durch Eid zu verpflichten – nicht etwa zu einem Verbrechen, sondern
zur Unterlassung von Diebstahl, Raub, Ehebruch, Treulosigkeit, Unterschlagung von anvertrau-
tem Gut“
(Epistula X/96; 109 - 111 n. Chr. geschrieben).

Plinius berichtet nicht nur, dass die Christen im frühen zweiten Jahrhundert nach ihrer eigenen Aussage Jesus als Gott sahen, sondern dass sie Ihn auch verehrten, was auch wieder auf Seine Gottheit hinausläuft, da es sonst Götzendienst wäre.

Bei dem erwähnten Konzil wurde lediglich die von Anfang an bestehende Dreieinigkeitslehre nochmal explizit als solche festgelegt, da inzwischen auch Irrlehren diesbezüglich aufgetreten waren.

Weitere Argumente werden demnächst ergänzt. 

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